Schreiben an MP Stephan Weil und Minister Olaf Lies – Keine Schlick-Verklappung vor Scharhörn

Schreiben an Ministerpräsident Stephan Weil und Minister Olaf Lies

 

 

„Keine Schlick-Verklappung vor Scharhörn“

Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Oliver Lottke aus Loxstedt hat sich in einem Brief an den niedersächsischen Ministerpräsident Stephan Weil und Umweltminister Olaf Lies gewandt. Dabei geht es um die Pläne des Hamburger Wirtschaftssenators Michael Westhagemann, der ausgebaggerte Sedimente aus dem Hamburger Hafen künftig in einer neu zu schaffenden Unterwasserdeponie vor der Insel Scharhörn verklappen möchte. Bisher wurden dazu eine Verklappungsstelle in der Nordsee nahe Helgoland in Höhe Tonne E3 genutzt: Da diese in Kürze die mit dem Land Schleswig Holstein verabredete Höchstgrenze erreicht, sucht die Hamburger Hafenverwaltung nach einem neuen Standort.

„Ich sage es klipp und klar: Für mich kommt eine Schlick-Verklappung vor Scharhörn nicht in Frage, ich lehne das grundsätzlich ab“, Lottke. Im Brief an den Ministerpräsidenten und den Umweltminister führt der SPD-Politiker an, der Klimawandel und die Verschlickung der Flüsse würden die Hafenstandorte zukünftig vor immer größere Herausforderungen stellen. ,,Der steigende Meereswasserspiegel und nicht kalkulierbare Flussgeschwindigkeiten durch Vertiefungen werden zur Folge haben, dass die Baggerarbeiten deutlich aufwendiger werden und das Ökosystem der Elbe einer höheren Belastung ausgesetzt wird.” Auch die Deichsicherheit gerate in Gefahr, so Lottke: “Gemeinsames Ziel muss es sein, die Ökosysteme zu bewahren und dem Küstenschutz hohe Priorität zu geben. Ehrlicherweise muss man eingestehen, dass diese Ziele mit einer Elbvertiefung nicht überein zu bringen sind.”

Lottke unterstützt damit die Sichtweise des Cuxhavener Oberbürgermeisters Uwe Santjer. Dieser hatte die Verklappungspläne vor Scharhörn ebenfalls abgelehnt und stattdessen als Alternative Hafenkooperationen der norddeutschen Küstenländer ins Spiel gebracht. ,,Das scheint mir eine kluge Herangehensweise zu sein, wenn wir die Stärken und Chancen der norddeutschen Häfen bündeln. Wir gewinnen dadurch als Küstenregion insgesamt an Wettbewerbs- und Konkurrenzfähigkeit hinzu, was insbesondere mit Blick auf die europäischen Standorte von großer Wichtigkeit ist. Begünstigt wird diese gemeinsame Küstenstrategie dadurch, dass wir in der Region bereits eine passende Infrastruktur zu Wasser, auf der Straße und der Schiene vorweisen können”, argumentiert Lottke.

An Ministerpräsident Weil und Umweltminister Lies richtete der SPD-Politiker die Bitte, den Vorstoß Santjers zu unterstützen. Begrüßenswert sei es, wenn sich Niedersachsen den klugen Vorschlag zu eigen machen würde und wenn die SPD-geführte Landesregierung die Federführung für eine konzertierte Strategie der Küstenländer übernähme, so Lottke.