Inklusion in Schwaneweder Grundschulen

Mit einem Antrag an den zuständigen Fachausschusses des Gemeinderates möchten wir die (Grund-)Schulen für ihre Aufgabe in der Inklusion weiter sensibilisieren und sie auf den Weg dahin unterstützen. Insbesondere aber für die Kinder mit Behinderung möchten wir eine Möglichkeit schaffen, dass sie in „ihren“ Schulen vor Ort einen Ort auch für sich finden – getreu dem Motto: kurze Beine, kurze Wege. 

Inklusion bedeutet für uns die umfassende und uneingeschränkte Teilhabe jedes Einzelnen am gesellschaftlichen Leben. Das schließt ausdrücklich das Recht auf Bildung ein. Die Schule soll daher jedes Kind mit seinen individuellen Talenten, Begabungen sowie besonderen Bedarfen bestmöglich unterstützen und fördern. Die inklusive Schule begreift Heterogenität als Grundlage und Chance schulischer Arbeit und Bildung.

Keinem Kind wird in Niedersachsen der Zugang zu einer bestimmten Schule oder Schulform aufgrund einer Einschränkung oder Behinderung verwehrt. So sieht es auch Artikel 24 („Bildung“) der UN-Behindertenrechtskonvention vor, der Menschen mit einer Behinderung den diskriminierungsfreien Zugang zum Bildungssystem garantiert. In Niedersachsen ist daher jede Schule eine inklusive Schule.

Niedersachsen geht bei der Umsetzung der inklusiven Schule mit Augenmaß voran. Die inklusive Schule wurde in Niedersachsen beispielsweise zum Schuljahresbeginn 2013/14 beginnend mit den Schuljahrgängen 1 und 5 verbindlich eingeführt. Sie wird seitdem aufsteigend erweitert.

Leider müssen wir sehen, dass dieser verbriefte und gewollte Anspruch auf Inklusion häufig noch nicht gelebt wird. Kinder mit Behinderung werden aktuell im Grundschulalter aus der Gemeinde Schwanewede heraus an andere Schulen im Landkreis gefahren und dort in einer eigenständigen Klasse zusammengefasst. Hierfür müssen sie oftmals lange Wege von bis zu 1,5 Stunden Fahrzeit auf sich nehmen. Für Spielen und Treffen mit Freunden bleibt ihnen sehr wenig Zeit. Außerdem werden sie nach dem Kindergarten von anderen Schwaneweder Kindern getrennt und müssen später in der Waldschule wieder den Weg zurück finden. Eine für die Kinder nicht hinnehmbare Situation, die wir aufgreifen und verändern möchten.

Wir möchten die Schulen für ihre Aufgabe in der Inklusion weiter sensibilisieren und sie auf den Weg dahin unterstützen. Insbesondere aber für die Kinder möchten wir eine Möglichkeit schaffen, dass sie in „ihren“ Schulen vor Ort einen Ort auch für sich finden – getreu dem Motto: kurze Beine, kurze Wege. Auch und gerade für diese Kinder, die schon ein gehöriges Päckchen mehr zu schultern haben. Daher bitten wir für den zuständigen Fachausschuss um einen Bericht und eine Beratung des Themas.